Erneute Cyberattacke auf Internationalen Strafgerichtshof

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Erneute Cyberattacke auf Internationalen Strafgerichtshof

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<div class="extendedBlock-wrapper block-coreImage undefined"><figure class="wp-block-image size-large"><img loading="lazy" decoding="async" src="https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_2412227785.jpg?quality=50&strip=all&w=1024" alt="Internationale Strafgerichtshof" class="wp-image-4016733" srcset="https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_2412227785.jpg?quality=50&strip=all 7008w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_2412227785.jpg?resize=300%2C168&quality=50&strip=all 300w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_2412227785.jpg?resize=768%2C432&quality=50&strip=all 768w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_2412227785.jpg?resize=1024%2C576&quality=50&strip=all 1024w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_2412227785.jpg?resize=1536%2C864&quality=50&strip=all 1536w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_2412227785.jpg?resize=2048%2C1152&quality=50&strip=all 2048w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_2412227785.jpg?resize=1240%2C697&quality=50&strip=all 1240w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_2412227785.jpg?resize=150%2C84&quality=50&strip=all 150w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_2412227785.jpg?resize=854%2C480&quality=50&strip=all 854w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_2412227785.jpg?resize=640%2C360&quality=50&strip=all 640w, https://b2b-contenthub.com/wp-content/uploads/2025/07/shutterstock_2412227785.jpg?resize=444%2C250&quality=50&strip=all 444w" width="1024" height="576" sizes="(max-width: 1024px) 100vw, 1024px" /><figcaption class="wp-element-caption">Der Internationale Strafgerichtshof wurde bereists zum zweiten Mal von einer Cyberattacke getroffen.</figcaption></figure><p class="imageCredit">Nominesine – shutterstock.com</p></div>

<p>Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) ist Opfer eines raffinierten Cyberangriffs geworden, dem zweiten großen Cyberspionageversuch gegen das Kriegsverbrechertribunal innerhalb von nur zwei Jahren. Der jüngste Vorfall ereignete sich während des <a href="https://www.nato.int/cps/en/natohq/235800.htm">NATO-Gipfels</a> in Den Haag im Juni, als die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf die niederländische Hauptstadt gerichtet war.</p>

<p>Der Zeitpunkt lässt entweder auf eine opportunistische Aktion während einer Phase erhöhter Sicherheitsvorkehrungen oder auf einen kalkulierten Versuch schließen, das Gericht in einem Moment internationaler Aufmerksamkeit zu stören.</p>

<p>Der IStGH bestätigte den <a href="https://www.icc-cpi.int/news/icc-detects-and-contains-new-sophisticated-cyber-security-incident">Cybersicherheitsvorfall</a> in einer Erklärung vom 30. Juni 2025 und lobte seine „Warn- und Reaktionsmechanismen“ für die „rasche“ Aufdeckung, Bestätigung und Eindämmung des Vorfalls. Das Gericht lehnte es jedoch ab, Einzelheiten über die Auswirkungen des Angriffs, die Identität der Täter oder die Frage, ob sensible Fallinformationen kompromittiert wurden, bekannt zu geben.</p>

<p>Auf Anfrage nach weiteren Informationen erklärte IStGH -Sprecher Fadi El Abdallah, dass über die Erklärung des Gerichts hinaus „derzeit keine weiteren Informationen verfügbar” seien.</p>

<p>Der jüngste Vorfall unterstreicht die zunehmenden Cyber-Bedrohungen für internationale Justizbehörden. Die gilt insbesondere, da der IStGH Verfahren gegen große Weltmächte verfolgt und aufgrund der jüngsten US-Sanktionen zunehmend isoliert auf der internationalen Bühne steht.</p>

<h2 class="wp-block-heading"><strong>Geopolitische Spannungen erhöhen die Anfälligkeit</strong></h2>

<p>Der Angriff auf den IStGH spiegelt einen allgemeinen globalen Trend wider, wonach Cyberkriminelle und staatliche Akteure zunehmend Justizbehörden ins Visier nehmen. In den USA waren die Gerichte im vergangenen Jahr mit einer <a href="https://www.csoonline.com/article/2128924/repeated-cyberattacks-on-court-systems-raise-security-concerns-for-the-us.html">Welle von Cyberangriffen</a> konfrontiert. Darunter finden sich Ransomware-Vorfälle in Jackson County, Missouri, Wisconsin, Kansas und Fulton County sowie Denial-of-Service-Angriffe auf Gerichte in Pennsylvania.</p>

<p>Auch in Deutschland gab es bereits einen massiven Angriff auf eine Justizbehörde: Im Jahr 2020 wurde das <a href="https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/berlin-kammergericht-hacker-angriff-emotet-1.4775305">Berliner Kammergericht Opfer eines Cyberangriffs</a>, bei dem Hacker möglicherweise auf alle Daten des Gerichts zugreifen konnten.</p>

<p>Die Cyberattacke auf den IStGH kommt zu einem besonders schwierigen Zeitpunkt für die Institution, da sie einem beispiellosen Druck seitens der USA ausgesetzt ist. Im Juni kündigte US-Außenminister Marco Rubio <a href="https://www.state.gov/releases/office-of-the-spokesperson/2025/06/imposing-sanctions-in-response-to-the-iccs-illegitimate-actions-targeting-the-united-states-and-israel/">Sanktionen</a> gegen vier Richter des IStGH an, die auf eine von Präsident Donald Trump unterzeichnete Durchführungsverordnung zurückgehen. Die Sanktionen betreffen Richter, die Haftbefehle gegen den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und Ermittlungen wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen der USA in Afghanistan genehmigt hatten.</p>

<p>Der IStGH führt derzeit Ermittlungen in mehreren sensiblen geopolitischen Situationen, darunter Kriegsverbrechen im Zusammenhang mit der Invasion Russlands in der Ukraine (für die er einen Haftbefehl gegen Präsident Wladimir Putin erlassen hat), dem Konflikt zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen sowie mutmaßlichen Verbrechen in Afghanistan, Sudan, Myanmar, den Philippinen und Venezuela.</p>

<h2 class="wp-block-heading"><strong>Muster raffinierter Cyberspionage</strong></h2>

<p>Das IStGH war bereits <a href="https://www.icc-cpi.int/news/measures-taken-following-unprecedented-cyber-attack-icc">im September 2023</a> von einem Cyberangriff betroffen. Damals bezeichnete die Behörde den Vorfall als „gezielte und raffinierte Spionageaktion“, die „einen ernsthaften Versuch darstellte, das Mandat des Gerichtshofs zu untergraben“. Berichten zufolge kam es nach dem Angriff zu längeren Betriebsstörungen, was die langfristigen Auswirkungen solcher Angriffe auf wichtige internationale Institutionen verdeutlicht.</p>

<p>Die Cyberprobleme des IStGH spiegeln die allgemeinen Sicherheitsherausforderungen wider, denen internationale Institutionen gegenüberstehen. Im Jahr 2022 meldete der niederländische Geheimdienst, einen Plan eines russischen Spions vereitelt zu haben, der unter falscher brasilianischer Identität als Praktikant am Gerichtshof gearbeitet hatte.</p>

<p>Dies verdeutlicht die vielfältigen Wege, über die feindliche Akteure versuchen, in internationale Justizinstitutionen einzudringen. Der Gerichtshof hat auch vor möglichen Desinformationskampagnen gewarnt, die darauf abzielen, seine Glaubwürdigkeit und seine Arbeit zu untergraben.</p>

<h2 class="wp-block-heading"><strong>Der IStGH geht proaktiv gegen Cyberkriminalität vor</strong></h2>

<p>Obwohl der IStGH mit ausgeklügeten Cyberangriffen konfrontiert ist, entwickelt die Institution neue Fähigkeiten, um Cyber-Kriegsverbrechen zu verfolgen. Im Mai 2025 startete die <a href="https://www.icc-cpi.int/news/icc-office-prosecutor-launches-public-consultation-policy-cyber-enabled-crimes-under-rome">Staatsanwaltschaft des IStGH eine öffentliche Konsultation</a> zu ihrem Entwurf einer Politik zur Bekämpfung von Cyberverbrechen im Rahmen des Römischen Statuts und erkannte an, dass „die Instrumente zur Begehung schwerer internationaler Verbrechen sich ständig weiterentwickeln – von Kugeln und Bomben über soziale Medien und das Internet bis hin zu künstlicher Intelligenz“.</p>

<p>Der IStGH untersucht bereits mutmaßliche russische Cyberangriffe auf die zivile Infrastruktur der Ukraine als mögliche Kriegsverbrechen. Nach Angaben von mit dem Fall vertrauten Quellen ist dies das erste Mal, dass Cyberangriffe von internationalen Staatsanwälten wegen möglicher Kriegsverbrechen untersucht werden.</p>

<h2 class="wp-block-heading"><strong>Institutionelle Widerstandsfähigkeit unter Druck</strong></h2>

<p>Da der IStGH bei der Verfolgung hochkarätiger internationaler Fälle weiterhin mit zunehmenden Cyberbedrohungen konfrontiert ist, zeigen die wiederholten Angriffe die komplexen Herausforderungen im Bereich der Cybersicherheit. Dies gilt insbesondere für internationale Institutionen, die mit besonders sensiblen Informationen umgehen und dabei rechtliche Beweise, Daten zum Zeugenschutz und geopolitische Informationen kombinieren.</p>

<p>Die Schwierigkeiten bei der Zuordnung beider Angriffe – weder der Vorfall von 2023 noch der von 2025 wurden öffentlich bestimmten Akteuren zugeordnet – verdeutlichen , wie schwierig es selbst für gut ausgestattete Institutionen mit internationaler Unterstützung ist, die Täter dingfest zu machen.</p>

<p>Trotz der Herausforderungen im Bereich der Cybersicherheit bekräftigte der IStGH seine Entschlossenheit, seine Arbeit fortzusetzen. In seiner Erklärung vom 30. Juni forderte das Gericht die Vertragsstaaten auf, „angesichts dieser Herausforderungen weiterhin Unterstützung zu leisten“, da „diese Unterstützung die Fähigkeit des Gerichtshofs gewährleistet, sein wichtiges Mandat der Gerechtigkeit und Rechenschaftspflicht zu erfüllen“.</p>
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Source: CSO

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